Frau raucht E-Shisha im Rechenzentrum

Auf den ersten Blick scheinen E-Shishas und Rechenzentren zwei vollkommen unterschiedliche Welten zu sein. Doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich ein Thema, das sowohl für IT-Sicherheit als auch für das Betriebsmanagement von Rechenzentren relevant ist: die Regulierung des E-Shisha-Konsums in technischen Umgebungen.

Die Vielfalt der Aromen – und ihre Nebenwirkungen

E-Shishas erfreuen sich wachsender Beliebtheit – nicht zuletzt wegen ihrer großen Geschmacksvielfalt. Von fruchtigen Aromen wie Mango und Erdbeere bis hin zu süßlichen Nuancen wie Vanille oder Schokolade ist für jeden Geschmack etwas dabei. Diese Aromen entstehen durch zugesetzte Aromastoffe in der Flüssigkeit, die beim Dampfen verdampfen und in die Umgebungsluft abgegeben werden.

E-Shishas: Sicherer als Kohle – aber nicht risikofrei

Ein entscheidender Vorteil von E-Shishas gegenüber klassischen Wasserpfeifen ist der Wegfall von glühender Kohle – und damit auch eines potenziellen Brandrisikos. In der Vergangenheit kam es in einigen Rechenzentren tatsächlich vor, dass Mitarbeitende konventionelle Shishas nutzten – mit allen damit verbundenen Gefahren für die empfindliche Technik. E-Shishas erscheinen auf den ersten Blick als sicherere Alternative, doch auch sie bringen Risiken mit sich, die nicht unterschätzt werden sollten.

Mann raucht eine Shisha, auch Wasserpfeife genannt, im Rechenzentrum

Aromen in der Luft – eine Gefahr für die Hardware?

Die beim Dampfen entstehenden Dämpfe enthalten zahlreiche chemische Bestandteile, die sich in der Raumluft anreichern und sich auf elektronischen Bauteilen niederschlagen können. Besonders kritisch: Aromastoffe und feine Partikel können Korrosion an Metallteilen begünstigen – mit negativen Folgen für die Lebensdauer und Funktionsfähigkeit von Serverkomponenten.

Darüber hinaus wirken sich die Rückstände aus den Dämpfen auch auf die Staubbelastung aus: In Verbindung mit Umgebungspartikeln entstehen klebrige Ablagerungen, die Lüfter, Kühlkörper und andere Kühlsysteme beeinträchtigen können. Eine reduzierte Kühlleistung wiederum erhöht das Risiko von Überhitzung – ein ernstzunehmendes Problem für jede IT-Infrastruktur.

Zwischen Freiheit und Verantwortung: Unterschiedliche Strategien

Tatsächlich existieren Rechenzentren, die den E-Shisha-Konsum zulassen – mit entsprechenden technischen und organisatorischen Maßnahmen zur Risikominderung. Einige Standorte haben sogar Automaten für E-Shishas (z. B. Elfbar) installiert. Um die negativen Auswirkungen auf die Hardware zu minimieren, setzen diese Einrichtungen auf hochentwickelte Luftfiltersysteme, engmaschige Wartungspläne und spezielle Reinigungsprotokolle.

Auf der anderen Seite gibt es viele Rechenzentren, die klare Verbote ausgesprochen haben – insbesondere in sensiblen Serverbereichen. Hier kommen u. a. folgende Maßnahmen zum Einsatz:

  • E-Shisha-freie Zonen: Absolute Rauch- und Dampfverbote in Serverräumen.
  • Luftfiltersysteme: Hochleistungsfilter zur Entfernung schädlicher Partikel und chemischer Rückstände.
  • Zugangsbeschränkungen: Nur autorisiertes Personal erhält Zugang zu kritischen Bereichen, begleitet von regelmäßigen Schulungen über mögliche Risiken.

Technologische Entwicklungen und Ausblick

Innovative Rechenzentren nutzen heute bereits Sensorik zur kontinuierlichen Überwachung der Luftqualität. Diese Systeme erkennen Schadstoffe in Echtzeit und ermöglichen schnelles Eingreifen bei Grenzwertüberschreitungen. Parallel dazu wird an umweltfreundlicheren E-Liquids geforscht, die weniger Rückstände verursachen – ein möglicher Kompromiss zwischen individueller Freiheit und Schutz der Infrastruktur.

Fazit: Kleine Partikel – große Wirkung

Die Regulierung von E-Shishas in Rechenzentren mag zunächst übertrieben erscheinen, ist aber ein sinnvoller Schritt zum Schutz kritischer IT-Systeme. Selbst scheinbar harmlose Dampfpartikel können sich langfristig negativ auf empfindliche Technik auswirken.

Technologie verlangt ein Höchstmaß an Verantwortung – und das beginnt oft bei den kleinen Dingen, die man leicht übersieht. Deshalb: In einem Rechenzentrum hat fruchtiger Dampf möglicherweise nichts zu suchen – es sei denn, er wird von gut durchdachten Schutzmaßnahmen begleitet.

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